San Pedro de Atacama
San Pedro de Atacama

San Pedro de Atacama

Am Morgen des 4.6. erreichen wir nach ca. 15 Stunden Busfahrt San Pedro de Atacama. Nachdem wir uns einen groben Überblick über den Ort verschafft haben, bauen wir unser Zelt im Hostel Casa del Sol Naciente auf.
Bereits am nächsten Morgen werden wir um halb 5 für unsere erste Tour abgeholt. Es geht zu Geysiren von Taito. Anschließend zeigt uns der Fahrer noch ein wenig die Region, deren krönender Abschluss gegrillte Lama-Spieße in Machuca sind. Am Nachmittag geht es dann mit den Fahrrädern los und wir besichtigen noch die Ruinen von Quintor und erklimmen noch in „letzter“ Minute noch den Aussichtspunkt auf dem Gipfel des anliegenden Hügels. Abends finden wir dank Max, der im Zelt neben unserem schläft, heraus, dass wir in der Nähe sehr gut klettern gehen können. Somit verbringen wir den darauf folgenden Tag eine Klettertour zu organisieren, was sich deutlich schwieriger darstellt als gedacht, denn Klettern gehört nicht zum Standardprogramm der üblichen Reisenden. Erst nach ausgiebigen Herumfragen und -telefonieren, treffen wir Freddy, der uns eine Klettertour für zusammen 120k Pesos (ca. 160 €) anbietet. Wir lassen uns die Sache beim Sonnenuntergang am Stadtrand durch den Kopf gehen, und entscheiden uns dafür ihm ein Gegenangebot zu machen. Mit Glück stoßen wir doch noch auf eine offizielle Travel Agency für Rock Climbing. Hier ist das Angebot, um die Hälfte günstiger und wir schlagen ein.
Am 7.6. geht es dann zum Klettern mit Elias aus Toconao in seine Heimatstadt zum Klettern. Wir werden an der Travel Agency abgeholt, uns wird ein Rucksack mit der versprochenen Ausrüstung in die Hand gedrückt und auf geht es per Bus nach Toconao. Wider vorheriger Auskunft, müssen wir Eintritt für die Schlucht zahlen in der wir klettern wollen. Wir laufen durch den Bach zu einfacheren Routen. Als wir mit dem Klettern loslegen wollen müssen wir jedoch feststellen, dass die Schuhe nicht passen. Elias bringt seinen Boss dazu uns bessere Schuhe zu bringen, damit Kai wenigstens auch ein Paar Schuhe mit denen sie wenigstens irgendetwas anfangen kann. Bis dahin, kann sie sich glücklicherweise die Schuhe mit dem benachbarten Kletterpaar teilen. Das Klettern macht viel Spaß auch wenn ich aufgrund meines schlechten Trainingszustandes und der wirklich viel zu kleinen Schuhe ein paar Probleme habe. Elias bemüht sich sehr. Selbst nachdem wir von seinem Boss die Hälfte der Kosten erstattet bekommen haben, versucht er noch bessere Schuhe aufzutreiben, wenn auch nur mit bedingtem Erfolg…
Die Klettertour ist bis 15 Uhr gebucht und wir verlassen pünktlich die Wand. Am Busterminal in Toconao stellen wir fest, dass der letzte Bus nach San Pedro erst um 18 Uhr fährt und ehe wir uns versehen, sitzen wir bei Elias‘ Bekannten aus dem Dorf im Vorgarten und verbringen einen sehr geselligen Nachmittag mit viel Witz, geteilten Snacks und Wein vom örtlichen Winzer. Erst später am Abend geht es per Anhalter zurück nach San Pedro und mit dem erstatteten Geld ins Restaurant.

Am 8.6. brechen wir im wahrsten Sinne die Zelte in der Casa del Sol Naciente ab, denn in den nächsten 48 Stunden werden wir mit dem Auto unterwegs sein. Die erste Station heißt Valle Arcoiris. Zunächst geht es einige Zeit über Asphalt, jedoch auf den letzten Metern vor dem farbenfrohen Tal zeigt es sich, warum in der Autovermietung ausschließlich Geländewagen verfügbar waren. Anschließend soll es nach Machuca zum Lama essen gehen. Schnell auf die Karte geschaut, einen Weg ausgemacht und weiter geht es.
Anfangs ist der Weg noch ganz gut fahrbar, aber mit der Zeit wird immer unwegsamer und wir haben mittlerweile Zweifel, ob es den Abzweigung nach Rio Grande wirklich gibt und wir stattdessen immer tiefer in die Sackgasse fahren. Wir drehen um und fahren den vermeintlichen Umweg über die Asphaltstraße nach Rio Grande. Von da aus geht es wieder über Schotter nach Machuca. Der Weg ist deutlich länger als gedacht. Diverse Flussdurchfahrten, Auf- und Abfahrten überwinden wir, doch zeitgleich rückt der Sonnenuntergang immer näher. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir bald in Machuca sein werden…, bis zu dem Punkt, an dem uns ein kleiner Wasserfall relativ unmissverständlich klarmacht: Weiterfahrt? Pustekuchen! Auch der Kontrollblick auf das erstmals eingeschaltete Navi bestätigt diese offensichtliche Sackgasse.
Wir drehen um und beten, dass wir den Wagen da trotz einsetzender Dunkelheit wieder rausbringen können…
Geschafft!! Wir verwerfen einige Zwischenziele und fahren durch die Nacht zum Fuß des Vulkans Lascar auf 4300m um uns für den Aufstieg am nächsten Tag zu akklimatisieren. Ich schlafe sehr schlecht im Jeep, was weniger an den Sitzen als an den kalten Temperaturen und der Höhe liegt. Am nächsten Morgen psrken wir den Wagen soweit oben wie möglich, starten unsere Wanderung auf 4800m. Doch bereits nach einigen hundert Metern müssen wir den Aufstieg abbrechen, weil ich bereits erste Symptome der Höhenkrankheit spüre. Wir drehen um und fahren bergab, so dass die Kopfschmerzen und die Übelkeit recht schnell wieder verschwinden. Stattdessen sehen wir uns noch ein wenig mit dem Auto um und fahren zwei Salzseen und die heißen Quellen von Puritama an. Anschließend geht es auf der Suche nach einem Schlafplatz durch die weiten Ebenen der Atacama, bis wir einen geeigneten Platz abseits der Straße und mit Aussicht über San Pedro finden.

Nachdem wir am nächsten Morgen das Auto erfolgreich zurückbringen konnten, beziehen wir ein anderes Hostel. Atacama Roots (Towanda) ist jedoch weniger zu empfehlen als unsere bisherigen Hostels, da das zum Wasser und Zimmer Heizen benötige Gas eher schlampig bereitgestellt wird. Die für den Abend geplante Star Gazing Tour fällt leider wegen eines dichten Wokkenteppichs aus, stattdessen gehen wir im Restaurant Ayull Lama essen. Leider entpuppt sich das teure, zähe Essen eher als Tourifalle.
Am letzten Tag in San Pedro, dem 11.6. geht es zum ALMA Space Obsevatory. Mit Glück bekommen noch Plätze für die am Wochenende stattfindenden kostenlosen Touren. ALMA besitzt das derzeit größte Teleskop der Erde. In dem die Signale von bis zu 66 einzelnen Teleskopen, die einzelnen verschoben und ausgerichtet werden können, zusammengefasst werden, wird ein Teleskop mit einem Durchmesser von 16km simuliert. Die Tour ist spannend und gut von unserem kanadischen Tourguide gemacht.
Am Abend versuchen wir nochmal unser Glück mit dem Sterne gucken. Da wir doch noch von der französischen auf die englische Tour umgebucht werden können, treffen wir dort unseren kanadischen Führer wieder. Die Tour ist sehr gut. Erst untersuchen wir ausgiebig den Nachthimmel mit den bloßen Augen und diskutieren die Modelle der Vorzeit. Anschließend geht es zu dem Teleskopen.

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